Hier findet ihr einige Tipps, die zur Vorbeugung von Besenreisern helfen können und die Beine und Venen gesund halten. Doch muss betont werden, dass die folgenden Tipps und Maßnahmen nicht dabei helfen, schon bestehende Besenreiser zu entfernen. Hierfür findest du auf unserer Seite zum Entfernen von Besenreisern weitere Informationen.
Bei Besenreisern, die aufgrund einer erblichen Disposition entstehen, kann man leider präventiv nicht viel machen. Woher Besenreiser kommen könnt ihr hier nachlesen.
Patienten, bei denen die Besenreiser nicht auf einer erblichen Veranlagung beruhen, können gegen die lästigen Besenreiser mit einigen Maßnahmen vorbeugen.
Zunächst einmal ist (wie immer) ein gesunder Lebensstil wichtig zur Vorbeugung von Besenreisern. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung tut dem gesamten Organismus gut und somit auch der Blutzirkulation. Übermäßiger Alokohl- und Nikotinkonsum beeinträchtigen hingegen die Blutzirkulation. Wer also anfällig für Besenreiser ist, sollte hierauf möglichst verzichten, oder in Maßen genießen.
Ein Tipp von Dr. Med. Rieger: Wer anfällig für Besenreiser ist, sollte möglichst auf Backwaren aller Art verzichten, da diese Blähungen erzeugen können, die den Druck auf die Venen erhöhen.1
Des Weiteren ist zu empfehlen, regelmäßig Sport zu treiben, da Besenreiser aufgrund von Blutstau entstehen und durch ausreichend Bewegung diesem vorgebeugt werden kann. Allerdings ist es hier besser auf venenbelastenden Sport wie etwa Ballsportarten zu verzichten. Joggen, Schwimmen und Radfahren belasten die Venen nicht und sind zu empfehlen.
Patienten, die berufsbedingt viel sitzen, sollten von Zeit zu Zeit die Beine hochlegen, oder sich etwas die Beine vertreten. Alternativ können auch Kompressionsstrümpfe getragen werden. Sie wirken dem Blutstau in den Beinen entgegen.
Das Tragen von hohen Absatzschuhen sollte möglichst vermieden werden, wenn man eine Anfälligkeit für Besenreiser hat. Der Pump-Saug-Mechanismus der Waden wird durch die unnatürliche Fußhaltung ausgebremst und die Durchblutung der Beine ist nicht mehr optimal gewährleistet.2
Ratschläge und Mythen
Zu all diesen „Lebensregeln“ gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Ratschläge, die man beachten soll, um die Entstehung oder Verschlimmerung von Venenleiden zu vermeiden. Einige dieser Ratschläge sind wissenschaftlich noch nie hinterfragt und in Studien untersucht worden, was ihre Wertigkeit unserer Meinung nach stark einschränkt. Bestimmt sind euch diese Lebensregeln schon einmal untergekommen – einige wollen wir hier relativieren:
„Nie die Beine übereinanderschlagen“ – Es ist unbestritten, dass das Verschränken der Beine beim Übereinanderschlagen zu einer Reduktion des Blutflusses im oben liegenden Bein führt. Es ist allerdings stark zu bezweifeln, dass diese Sitzhaltung die Bildung von Venenerkrankungen wirklich „fördert“, zumal niemand in dieser Position stundenlang unbeweglich da sitzt.
„Keine engen Hosen tragen“ – Auch hier besteht kein logisch erkennbarer Zusammenhang zwischen dem Tragen von engen Hosen und dem venösen Rückstrom. Eine Entstehung oder Verschlechterung von Besenreisern ist also nicht anzunehmen.
„Jeden Morgen kalt duschen“ – Eine Maßnahme die sicher durchblutungsfördernd wirkt und das vegetative Nervensystem aktiviert. Somit ist das kalte Duschen auf jeden Fall eine belebende Maßnahme, aber eine tatsächliche nachgewiesene Wirkung auf die Entstehung von Besenreisern oder ihrer Prävention gibt es schlichtweg nicht.
Und zu guter Letzt: „Nicht in die Sauna, das Dampfbad oder das Solarium gehen“ – Wärme führt bekanntlich zu einer Gefäßerweiterung. Allerdings ist wissenschaftlich auch hier nicht nachgewiesen, dass eine vorübergehende Durchblutungssteigerung der Haut bestehende Varizen fördert.
Diese Regeln gehören somit alle nicht zum Bestandteil zeitgemäßer Medizin, die schließlich nur auf beweisbaren Tatsachen aufbaut. Sich an gewisse Tipps und Tricks zur Prävention zu halten, ist aber allemal ratsam. Wie man schon bestehende Besenreiser los wird kannst du auf Besenreiser entfernen nachlesen.
1 Vgl., Dr. Med. Rieger, Berndt (2010), Venenschwäche. München: Herbig. S.43
2 Vgl., Ebd., S. 37
3 Vgl. Dr. Med. Netzer, Florian J. (2010). Das Venenbuch. Hannover: Schlütersche. S. 138